Wanderung auf der Gernsbacher Runde am 14. Juni 2009
Gernsbach
besitzt eine 82 Quadratkilometer große Gemarkung. Rund 80 Prozent davon
sind Wald. Allein diese Zahlen lassen ahnen, wie viele Wandermöglichkeiten
dort zu erwarten sind. Ein ganz besonderes Wandererlebnis bietet die
sogenannte Gernsbacher Runde. Hier kann die unterschiedliche Landschaft
ebenso wie die zahlreiche Flora und Fauna erkundet werden. Die Gernsbacher
Runde besitzt eine Länge von 42,7 Kilometern und da Gernsbach auf seiner
Gemarkung eine Höhendifferenz von 800 Metern aufzuweisen hat, gilt es
auch kräftige Höhenunterschiede zu überwinden.
Bei unserer letzten von Wanderführer Kurt Jung geleiteten Tour erwanderten wir nur ein Viertel davon. Es galt insgesamt eine Strecke von ca. 12 Kilometern mit einem Höhenunterschied von 300 Metern zu bewältigen. Als Wanderzeichen dient auf der gesamten Strecke die Ebersteiner Rose, das Wappen der ursprünglich aus der Ortenau stammenden Herren von Eberstein. Deren Wappen zeigte ursprünglich nur diese fünfblättrige Rose. Erst um 1600 kam der Eber als Verkörperung des Familiennamens hinzu. Die Rose hat fast 1000 Jahre überdauert und findet sich in zahlreichen Stadt- und Gemeindewappen in der Region als Zeichen ehemaligen ebersteinischen Besitz wieder.
Unsere Tour begannen wir im Laufbachtal. Sacht immer dem Bach folgend steigt der Weg an uralten Grenzsteinen der ehemaligen badischen und schwäbischen Grenze entlang an. Kurz vor Loffenau überquert der Weg diese Grenze und führt steil aufwärts zu den Laufbachwasserfällen. Noch vor nicht allzu langer Zeit führte kein Weg zu dieser tief eingeschnittenen Sandsteinschlucht. Erst einer Bürgerinitiative ist es zu verdanken, dass diese Schlucht heute begehbar ist.
Kurz vor Loffenau finden sich noch die Überreste einer alten Ölmühle, in der Rapps, Hülsenfrüchte, Buchegger und Nüsse zu Öl verarbeitet wurden. Die Funktionsweise der Mühle ist mit zahlreichen Schautafeln hervorragend erklärt. Weiter dem Bachlauf folgend erreichten wir Loffenau. Am Eingang der Schlucht befindet sich noch der ehemalige Mühlenweiher, der dazu diente, das Wasser nachts aufzustauen, damit bei Zeiten, an denen viel Wasser benötigt wurde, die Mühle nicht stillstehen musste.
An der evangelischen Kirche mit ihren Fresken vorbei erreichten wir den Reiterhof, wo wir bei schönem Wetter und einer herrlichen Fernsicht unsere verdiente Rast einlegen durften. Nach der Stärkung führte die Wanderung durch herrlichen Mischwald mit schönen Aussichten zur Illertkapelle oberhalb von Lautenbach.
Illertkapelle
Hier wechselt der Weg wieder auf badische Gemarkung über. Immer am 2. Juli danken die Lautenbacher dort - auch heute noch - mit einer Gelübdeprozession der wundersamen Errettung von einer Fieberepidemie vor fast 180 Jahren. Mit einem herrlichen Blick auf Lautenbach verließen wir nun die Gernsbacher Runde, die hier auf die Lautenfelsen weiterführt.
Unser Weiterweg führte hinunter nach Gernsbach. Zumindest einmal sahen wir beim Abstieg das Schloss der Grafen von Eberstein, deren Zeichen wir die ganze Zeit gefolgt waren. Im Tal angelangt führte unser Weg durch den herrlichen Kurpark vorbei am Gedenkstein der ehemaligen Synagoge zum Ausgangspunkt zurück.
Hennhöfer